Viele Paare kommen aus Liebe zu uns. Paradoxerweise ist es in den meisten Fällen gerade ein hohes Maß an Zusammengehörigkeit, das die Paare hierher führt. Streit und Eskalation, aber auch Frustration und Langeweile können aus unterschiedlichen Gründen Ausdruck dieser hohen Bezogenheit aufeinander sein und sich im Laufe der Jahre von der Schönheit des Beginns zum Problem der Gegenwart entwickelt haben.  

Nicht minder stark ist der Wunsch nach einem lebenswerten Leben. Die meisten Menschen möchten ihre kostbare Zeit nicht mit Streit verbringen, sondern die Lebensqualität auch in der Partnerschaft erhöhen. So ist der Wunsch und der erste Schritt, der manchmal auch nur von einem/r Partner*in ausgeht, eine Paarberatung aufzusuchen, oft Ausdruck dieses Wunsches nach Lebendigkeit und Weiterentwicklung. 

Lust bzw. keine Lust (mehr) ist, wie wir oft feststellen, ein wichtiger Aspekt, der aber meist erst nach zwei oder drei Sitzungen zum Thema wird, warum Menschen in die Praxis kommen. Oft verbunden mit dem Wunsch, die Lust wiederzuentdecken, wiederzufinden und/oder ihr einen Rahmen zu geben, der beiden Freude bereitet.

Sicher haben Sie schon einiges versucht, um Ihre Beziehung so zu gestalten, dass Sie sich beide wohl fühlen: Frust in Kauf genommen, miteinander gestritten, Freunde befragt, gemeinsam Neues ausprobiert. Aber vielleicht haben Sie trotzdem keine dauerhafte Lösung gefunden.

Das kann daran liegen, dass in letzter Zeit einschneidende Veränderungen eingetreten sind, zum Beispiel durch eine Außenbeziehung. Oder Ihre Beziehung hat sich über die Jahre verändert, zum Beispiel durch anhaltenden Stress. Wenn diese Konflikte nicht mehr in der Paarbeziehung selbst gelöst werden können, kann eine professionelle Begleitung helfen.

Ziel ist es, gemeinsam Perspektiven zu finden, damit Sie langfristig wieder sicheren Boden unter den Füßen haben, um als Paar die Anforderungen des Lebens gemeinsam zu meistern. Oder, wenn es unumgänglich ist, respektvoll getrennte Zukunftsperspektiven aufzubauen.

Ob aus der gemeinsamen Arbeit eine längerfristige Begleitung oder ein Impulsgespräch wird, zeigt sich meist im Erstgespräch und/oder in einem Folgegespräch. Ziel der Gespräche ist es, einen Prozess in Gang zu setzen, in dem Sie aus Ihrer Sicht eine für Sie passende Lösung finden.

Streit

"Wir müssen an unserer Kommunikation arbeiten" - ist oft ein Satz, den wir hören, wenn ein Paar sich vorstellt. Oft sind die destruktiven Muster schon bekannt, manchmal werden sie erst in der Therapie sichtbar. In einigen Fällen reichen neue Impulse wertschätzender Kommunikation aus und manchmal ist der Streit nur der Gipfel des Eisbergs und darunter tummeln sich tiefere Themen, die es zu bergen gilt.

Nicht selten kann man sich fragen:

• Wieviel Streit ist in unserer Beziehung überhaupt erlaubt?
• Was genau an der Kommunikation ist verletzend?
• Ist Streit vielleicht auch ein identitätsstiftender Teil der Beziehung?
• Wie schaffen wir es Eskalationen herzustellen?
• Welche Verletzungen stecken hinter den Vorwüfen?

Sexualität

Finden Sie hier eine weitere Auswahl an möglichen Themen. 

Affären

Welche Bedeutung hat eine Außenbeziehung für den Fortbestand einer Partnerschaft? Wie begegnet man dem Dilemma, emotionaler Verläßlichkeit und Heimat einerseist und Freiheit und Autonomie andererseits in der Partneschaft zu finden. Aber wichtige Fragen, wie 

• Was bedeutet uns Exklusivität?
• Wie haben wir uns als Paar verändert?
• Gibt es Wünsche und Bedürfnisse, die bislang nicht kommuniziert sind?

verblassen, wenn eine Affäre aufgedeckt wird. Dann herrscht in den meisten Fällen erstmal Ausnahmezustand: Sexuelle Verletzung durch den Vergleich mit dem/der Dritten, das Gefühl des Verrats, der Demütigung und der Einsamkeit stehhen dann erstmal im Vordergrund. 

• Wie geht man mit dem Verdacht auf Untreue um?
• Was passiert nach der Offenlegung? Wie viel kann/soll überhaupt offengelegt werden?
• Wie kommt man zu einer Entscheidung, wie es weitergeht? Was ist mit Verzeihen und Vertrauen?
• Geht es zurück zur alten Ordnung?
• Bleibt die Kränkung?
• Gibt es einen Schritt ins Neue? 

Gerade der/die betrogene Partner*in befindet sich häufig in einem Strudel von Affekten, die als überwältigend und schwer kontrollierbar erlebt werden. In unseren Gesprächen haben wir keine Angst vor schweren Themen und bieten beiden Partner*innen einen schützenden Raum, um sich auszudrücken. 

Trennung

Manchmal kommt man in einer Beziehung an den Punkt, an dem man denkt oder auch weiß: So geht das nicht mehr weiter. Entweder sind es beide Partner*innen, die sich mit Trennungsfragen beschäftigen, oder es ist eine*r, der/die den Gedanken mit sich rum trägt. In dieser schwierigen Situation kann es eine Hilfe sein, im Einzel- oder Paargespräch herauszufinden, ob man sich vom/von der Partner*in trennen,oder aber einen unhaltbaren Zustand innerhalb der Partnerschaft beenden möchte. Steht die Trennung fest, gibt es keine Partnerschaft mehr und aus unserer Sicht auch keine Paartherapie. Wir empfehlen für die weiteren, wichtigen Klärungsschritte eine*n Mediatorin aufzusuchen.

Eltern sein & Patchwork-Familie

Paar zu bleiben, wenn man Eltern wird ist schon schwer genug. Was aber, wenn sich mehrere Familien zusammentun und es unterschiedliche Interessen unter einen Hund zu bringen gilt? Liebespaare haben es da sehr schwer, denn sie werden nicht nur als Team gefragt, sondern fühlen sich auch oft verantwortlich dafür, dass es dieses Mal wirklich gut werden muss. Das führt dazu, dass sich alle abstrampeln und am Ende des Tages der Frust höher ist als geplant. Das Liebespaar verliert sich aus den Augen und ist fast ausschließlich damit beschäftigt Brände zu löschen. Sinkt das Energielevel, dauert es nicht lange, bis auch das Liebespaar beginnt, sich zu streiten.

Doch wie kann es gelingen Paar zu bleiben? Das ist meistens der Dreh- und Angelpunkt der Sitzungen, ebenso wie die eigenen hohen Erwartungen an einen zunächst mal terroristischen Anschlag auf die Paarbeziehung, die z.B. ein Baby sein kann.