Die Gründe, als einzelne Person oder als Paar eine Sexualtherapie in Betracht zu ziehen, sind sehr persönlich und können vielfältig sein: Erektionsstörungen, Orgasmusschwierigkeiten, Schmerzen bei der Penetration, Lustlosigkeit, Langeweile etc. Übersetzt in die psychische Dimension kann dies bedeuten: „Ich will so nicht. Ich will anders.“
Ziel einer sexualtherapeutischen Sitzung ist es dann, individuell herauszufinden, ob oder welcher Sex uninteressant ist und ob oder welcher Sex stattdessen erwünscht sein könnte. Diese Dramaturgie ermöglicht es, ein sexuelles Profil oder einen eigenen erotischen Raum zu erkennen und in das eigene Leben zu integrieren.
Viele Paare gehen davon aus, dass sich im Leben viel ändern kann. Man bekommt Kinder, baut ein Haus, entwickelt sich beruflich weiter. In Bezug auf die Sexualität bedauert man jedoch, wenn der Zauber des Anfangs verfliegt, und möchte das bewahren, was einen einmal eng miteinander verbunden hat.
Sicher ist, dass eine Langzeitbeziehung, wie sie viele Paare erleben, oft in der verkehrsberuhigten Zone landet. Aber was wäre, wenn die Langfristigkeit einer Beziehung auch eine andere Logik haben könnte und eine Sexualität bereithält, die Erregung und Anstrengung in Intimität verwandelt, und die nicht nur nimmt, sondern auch gibt, weil die Wünsche bekannt sind und miteinander kommuniziert werden?